Monatsspruch Januar 2017

Auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.

Lukas 5,5

Müde sind die Fischer und enttäuscht. Die ganze Nacht haben sie gearbeitet und nichts gefangen. Jetzt schnell noch die Netze sauber machen, und dann ab ins Bett.
Warum lässt Petrus sich um den Gefallen bitten und stellt sein Boot als Kanzel zur Verfügung? Sich selber als Matrosen eingeschlossen? Obwohl er Jesus noch nicht kennt?

Und was bewegt ihn, danach nochmal rauszufahren, auf Fischfang, zur falschen Zeit, gegen jede Erfahrung? Hat er nicht mehr Ahnung davon als Jesus? Trotzdem: „Auf dein Wort“, sagt er, und tut’s. Er hat Vertrauen zu Jesus gefasst.

Ich wünsche mir, dass unser neues Jahr mit diesem Vertrauen anfängt. Wir sind so oft Experten dafür, dass die Dinge sowieso beim Alten bleiben (oder alles immer schlimmer wird), dass die Menschen eben sind, wie sie sind, dass die alten Wunden immer wieder aufgehen und die alten Gräben zuverlässig trennen.

Ich wünsche mir, dass wir „auf dein Wort“ sagen lernen, als Einzelne und miteinander als Gemeinschaft: Auf dein Wort erwarten, dass es besser werden kann! Auf dein Wort glauben, dass Menschen auch ganz anders sein können! Auf dein Wort Vergebung wagen, aufeinander zugehen, einander aus den alten Schubladen befreien.

Damit rechnen, dass dieses Wort die Kraft hat, Menschen anzurühren, ihre Herzen zu bewegen, sie nach Hause zu bringen. Andere und auch uns selber. Petrus hätte Gründe gehabt, nein zu sagen, endlich Feierabend zu machen und Jesus einen guten Mann sein zu lassen. Aber etwas hat ihn berührt.

Wir haben auch oft unsere Gründe: Wir haben Erfahrungen gemacht und Lehrgeld bezahlt. Wir sind verletzt worden. Da sind Befürchtungen, Enttäuschungen, Müdigkeiten.
Ich wünsche uns, dass uns dann etwas berührt und wir neu buchstabieren lernen: „Auf dein Wort will ich …“

Ihr Matthias Stempfle


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