Monatsspruch Mai

„Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht.“

3. Johannes 1,2

Gedanken zum Monatsspruch Mai

Am Anfang des dritten Johannesbriefs steht dieser Wunsch, den der Verfasser seinem Empfänger, einem gewissen Gaius, zukommen lässt. In jeder Hinsicht Wohlergehen, Gesundheit, damit es deiner Seele gut geht, so heißt es hier.
Das sind gute Wünsche, die auch wir haben. Wir leben in einer Zeit, in der unsere Seele arg angegriffen wird von immer wieder schlechten Nachrichten – sei es durch die Pandemie oder diesen fürchterlichen Krieg, der uns so nah gekommen ist, und seinen Folgen.
Aber auch ohne diese in den Vordergrund gerückten Schrecken gibt es viele Menschen, die bedingt durch ihren stressigen Alltag oder durch widrige Lebensumstände an ihrer Seele erkranken oder zumindest Probleme bekommen. Viele sehnen sich nach Ausgleich.
Eine ganze Wellnessbranche hat sich auf die Fahne geschrieben, immer neue und schöne Möglichkeiten anzubieten, wo die Seele zur Ruhe kommen kann, um dem Alltag zu entfliehen. Andere flüchten sich vielleicht in die Party- und Fun-Events. Wieder andere in sportliche Betätigungen.
Ich möchte das alles gar nicht verurteilen und habe Verständnis dafür, dass Menschen nach so langer Zeit der Unsicherheit wieder viele Dinge machen wollen, die sie länger Zeit entbehrt haben.
Aber kann es auf Dauer unsere Seelen heilen und uns zur Ruhe kommen lassen?

Wir Christen haben aber noch ganz andere Möglichkeiten, unserer Seele Gutes zu tun.
In diesem Zusammenhang möchte ich uns gerne den Psalm 42 besonders in den Fokus nehmen.
Gott hat in uns die Sehnsucht nach ihm in die Seele gelegt: „Meine Seele dürstet nach Gott.“ heißt es hier. Und dann redet sich der Psalmbeter seinen ganzen Kummer von der Seele.
Denn es heißt weiter:

„Was bist du so bedrückt, meine Seele?
Warum bist du so aufgewühlt?
Halte doch Ausschau nach Gott!
Denn bald werde ich ihm wieder danken.
Wenn ich nur sein Angesicht schaue,
hat mir mein Gott schon geholfen.“

Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist das Gebet und das Lesen in seinem Wort besonders wichtig.
An Pfingsten hat Gott seinen heiligen Geist geschenkt, der in uns wohnen und uns trösten möchte. Nutzen wir doch dieses Angebot, unsere Fragen, Klagen, Ängste und Sorgen ihm zu sagen und darauf zu vertrauen, dass er unserer Seele hilft, mit den vielen Belastungen besser klar zu kommen.

Klaus-Dieter Wicke


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