Erst mal zuhören


Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?

(Matthäus 16,26 – Monatsspruch für September)


„Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt“, sagt die Volksbank-Werbung. Vielleicht hat tatsächlich jeder von uns ein Ziel, das er erreichen möchte, oder eine Angst, die er vermeiden möchte. 
Manche Ziele haben wir uns bewusst gesetzt: eine berufliche Weiterentwicklung, eine Anschaffung, eine sportliche Herausforderung, eine charakterliche Veränderung. Andere kommen von weit her aus unserer Prägung. Manchmal ist es gar nicht so leicht, sich auf die Schliche zu kommen: was bewegt mich eigentlich wirklich? Was möchte ich gewinnen, und was auf keinen Fall verlieren? Die Anerkennung bestimmter Personen? Ein Gefühl von materieller Sicherheit? Das Bewusstsein, dass ich ein besonders wichtiger oder besonders einzigartiger Mensch bin? Und welche Rolle spielt eigentlich mein Glaube dabei?
Jesus ist nicht die Spaßbremse, die uns alles madig macht. Es ist seine Liebe, die uns darauf hinweist, dass man sich verrennen kann, dass man sich im Gewinnen verlieren kann. Es kann nach außen alles blühen und innen Wüste sein. Man kann seine Ziele erreichen und den Kontakt mit sich selber verlieren.
Aber was ist es dann, was unsere Seele lebendig hält? Jesus sagt es ein paar Sätze vorher (Mt 16,24): Sein Kreuz auf sich nehmen und ihm nachfolgen auf seinem Weg der Liebe, die nicht um jeden Preis gewinnen muss, die sich hingeben kann. 
Je mehr unsere Seele um sich selber kreist, umso mehr verliert sie sich. Aber je mehr sie lernt, Jesus und seiner Liebe zu folgen, umso besser findet sie ihren eigenen Platz und ihren Frieden.


Ihr Matthias Stempfle

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