Wort, das Licht ins Dunkel bringt (Monatsspruch für November)

Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr
darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der
Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.

– 2. Petrus 1,19
(Monatsspruch für November)

Gerade hat Petrus in seinem Brief erzählt, wie er mit Jesus auf dem Berg der Verklärung einen ganz besonderen Glaubens-Moment erlebt hat. Aber was ist mit denen, die nicht dabei waren? Und was, wenn die Erinnerung verblasst oder die eigene Erfahrung ungewiss wird?

Petrus empfiehlt das „prophetische Wort“, in diesem Zusammenhang die Bibel bzw. für die ersten Christen das Alte Testament, das sie als prophetische Voraussage auf Christus hin gelesen haben (das Neue Testament gab es ja noch nicht). Gottes Wort bringt Licht ins Dunkel. Es „scheint an einem dunklen Ort“. Es trägt durch schwere Zeiten und bringt durch die Nacht, „bis der Tag
anbricht“.

Ja, Bibellesen ist oft auch mühsam. Manchmal muss ich mich überwinden, überhaupt erst anzufangen. Manchmal muss ich mich zwingen, dranzubleiben, wenn mir Gottes Worte auf den ersten Blick eher düster erscheinen und nicht wie ein Licht. Manchmal muss ich mich überreden, nochmal hinzuschauen, wenn ich denke, ich wüsste schon alles und hätte schon alles verstanden. Die Bibel ist nicht das Buch, das alle unsere Fragen sofort beantwortet. Aber sie prägt unser Herz. Langfristig. Man kann viel aus Predigten, Vorträgen, Büchern, Liedern usw. lernen. Aber nichts ersetzt die Beschäftigung mit dem Original, allein und gemeinsam mit anderen. Es ist gut, wenn wir darauf achten als auf ein Licht, das im Dunkeln leuchtet.

Ihr Matthias Stempfle


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