Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein
(Hesekiel 37,27 – Monatsspruch für November)
Immer wieder begegnet uns dieser Satz in der Bibel. Im Alten Testament bei den Propheten, in Neuen Testament in der Offenbarung: immer wenn Gottes gute Zukunft beschrieben wird, ist das die heimliche Mitte. Egal, ob es um die Heimkehr aus dem babylonischen Exil und den damit verbundenen Neuanfang geht oder um das himmlische Jerusalem: Wenn Schwerter zu Pflugscharen werden, wenn Wolf und Lamm beieinander weiden, wenn alle Tränen abgewischt werden oder wie hier bei Hesekiel das tote Volk Gottes neu belebt und mit neuem Geist erfüllt wird, dann ist der
Kern immer derselbe: Gott kehrt bei seinen Menschen ein und tritt neu mit ihnen in Beziehung.
Wenn wir uns Aufbrüche wünschen und Neuanfänge, wenn wir uns nach Frieden sehnen, nach Versöhnung oder Trost, dann brauchen wir Belebung in der Beziehung zu dem lebendigen Gott.
Und umgekehrt: Wenn wir Gottes Nähe verkündigen und besingen, dann kann sich nicht mehr alles um die eigenen Bedürfnisse drehen. Dann ist das Leid der Anderen nicht mehr weit weg. Dann schmerzt der Unfriede und die Ungerechtigkeit auf der Welt. Dann tut es weh, wenn Gottes Schöpfung missachtet wird.
Beides ist ein Wunder, dass wir nicht machen können: Wenn unsere Herzen „innen“ neu werden, und wenn unsere Welt „außen“ neu wird. Um beides können wir beten. Wenn Gott uns begegnet, kommt beides zusammen.
Ihr Matthias Stempfle