Monatsspruch für März: Römer 8, 31

Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
(Römer 8,31 Monatsspruch für März)

Die Hoffnung der Schwachen.

Es fällt mir nicht leicht, den Monatsspruch für März aus vollem Herzen nachzusprechen.
Er erinnert mich an Diskussionen mit konfessionslosen Menschen zur Zeit des letzten Irakkrieges. Viele haben mich darauf angesprochen,wie die „christlicheNation“ USA mit einem bekennend christlichen Präsidenten so einen Krieg führen könnten, unterstützt von Teilen der evangelikalen Bewegung.Ich musste mich plötzlich – wie viele Muslime heute – für Dinge rechtfertigen, die ich selbst nicht für richtig hielt.
„Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?“ – das ist kein Satz für Starke, die ihre Interessen mit Zwang und Gewalt durchsetzen wollen,und dann auch noch Gott als Verbündeten in Anspruch nehmen.
Paulus schreibt aus einer anderen Situation heraus. Er beschreibt die Erfahrung, die ihn in Zeiten der Verfolgung und Wehrlosigkeit am Leben gehalten hat: dass da ein Gott ist, der zu uns hält, wenn sonst keiner mehr zu uns steht.
Er spricht von der Hoffnung für die Verachteten und Gemobbten, für die Verletzlichen und Verzweifelten: Gott ist noch da.Da klingt die Vergebung mit,mit der Gott unsere Schuld vergibt; die Barmherzigkeit, mit der er unsere Schwäche trägt; die Fürsorge, mit der er uns auch durch schwere Zeiten begleitet.
Er spricht von dem gesunden Trotz des Glaubens gegen Ohnmacht und Verzweiflung. Die, für die er gedacht ist, werden diesen Satz vielleicht zaghaft und zweifelnd nachbuchstabieren. Es wird ihnen helfen, wenn sie erleben, dass sich nicht nur Gott an ihre Seite stellt, sondern auch der eine oder andere Christenmensch mit Herz und Courage.
„Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?“ – das ist aus dieser Perspektive beides: Ein Trost, wenn wir ihn brauchen. Und eine Platzanweisung, wenn wir gebraucht werden.

Ihr Matthias Stempfle

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