Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. – Psalm 73, 23.24
(Monatsspruch für Juli 2014)
Ein schönes Gebet:
„Ich bleibe stets an dir“, ich lasse mich nicht nach links oder rechts aus der Spur bringen. „Du hältst mich bei meiner rechten Hand“, richtest mich auf, stärkst mich, bist für mich da. „Du leitest mich nach deinem Rat“, lässt mich dein Gebot verstehen und den guten Weg für mein Leben finden. „Du nimmst mich an“, sogar „mit Ehren“! So möchte ich gern leben und glauben. Nur, dass da am Anfang das Wort dennoch steht, trotzdem, trotz allem. Weil der Glaube nicht immer so selbstverständlich ist. Weil die Anfechtung, der Zweifel, die Fragen dazugehören: „Dennoch bleibe ich stets an dir“ – auch, wenn ich dich in meinem Alltag manchmal gar nicht sehe und spüre; auch, wenn ein Leben ohne dich manchmal einfacher aussieht. „Denn du hältst mich“ – trotz allem – „bei meiner rechten Hand“ – auch, wenn ich „haltlos“ falsche Wege gegangen bin oder mich sonst keiner und nichts mehr hält – „Du leitest mich“ – trotzdem – „nach deinem Rat“ – auch, wenn ich lieber meinem eigenen Rat folgen würde. „Du nimmst mich – am Ende – mit Ehren an“ – auch, wenn ich jetzt Rückschläge hinnehmen muss, Fehler eingestehen muss, immer wieder umkehren muss. Ich wünsche uns allen einen unbeschwerten Sommer, in dem wir das „Dennoch“, diesen gesunden Trotz des Glaubens, nicht brauchen. Aber noch mehr wünsche ich uns, dass wir es dann von Herzen sprechen können, wenn wir es brauchen: Trotz allem halte ich an dir fest, weil du mich hältst.
Ihr Matthias Stempfle